Projekttag: 80 Jahre Kriegsende

ALLIIERTENMUSEUM- 7N

MITTELALTER IN BERNAU- 7B/7E

Krieg und Frieden

Anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung vom Nationalsozialismus und des Endes des Zweiten Weltkrieges gab es am Paulsen-Gymnasium einen vom Fachbereich Gesellschaftswissenschaften organisierten Projekttag zum Thema „Krieg und Frieden“. Die 7.-10 Klassen haben sowohl in der Schule als auch an außerschulischen Lernorten Workshops und Projekte durchgeführt.

7N „Wie aus Feinden Freunde wurden“

Die Klasse 7N hat an diesem Tag das Alliiertenmuseum in Berlin Zehlendorf besucht. Dort haben wir eine sehr beeindruckende Führung zum Thema „Wie aus Feinden Freunde wurden“ gehabt, in der wir vieles über den Herausforderungen, Folgen und Aufgaben nach dem Weltkriegsende erfahren haben. Wie ging es der Bevölkerung in Berlin? Welche Entscheidungen mussten die Alliierten treffen? Wie gestaltete sich der Alltag in der geteilten Stadt? Wie ging es den Kindern, die zwischen den Ruinen aufwuchsen? Im Rahmen der Führung durften wir auch in das Innere des im Museum ausgestellten „Rosinen-Bombers“ und konnten einen Blick in einen nachgebauten Spionage-Tunnel werfen.

In einem anschließenden Workshop haben wir fiktive Postkarten aus dem Berlin der Nachkriegszeit, gestaltet.

Museum im Steintor Bernau

Die 7E und 7B hat am Projekttag zum Thema ,,Krieg und Frieden“ sich in Bernau die Befestigungsanlage der mittelalterlichen Stadt angeschaut.
Dort wurden sie durch den Alltag von Menschen und Berufsgruppen aus dem Mittelalter geführt. Ein Beispiel war der Alltag eines Henkers. Danach wurden sie entlang des Stadtwalls durch einen schönen Park zum alten Henkerhaus geführt.
Die Kinder haben passend zum Themenschwerpunkt des Geschichtsunterrichts Einblicke in die mittelalterliche Stadt erhalten.

"IDENTITÄT, AUSGRENZUNG UND ZIVILCOURAGE"- 8A

Songwriting-Projekt: Krieg und Frieden- 9E

"FLUCHT UND MIGRATION"- 8E

MUSIKALISCHE STOLPERSTEINE-10B

Workshop im Lernort 7xjung zu den Themen aktive Auseinandersetzung mit der NS-Zeit

 Die Klasse 8A hat an einem ganztägigen Workshop im Lernort 7xjung des Vereins „Gesicht zeigen!“ teilgenommen, bei dem es vordergründig darum ging, Engagement gegen Antisemitismus, Rassismus und jede Art von Diskriminierung zu fördern und sich aktiv mit Fragen zu den Themen Identität, Diversität und Zugehörigkeit im Alltag auseinanderzusetzen. Die verschiedenen Themen wurden auf sehr unterschiedliche Art und Weise den Schülerinnen und Schülern näher gebracht, indem auf ein breites Spektrum an Methoden zurückgegriffen wurde. Neben spielerischen und kreativen Einheiten wurden bestimmte Inhalte in Kleingruppen vertieft und reflektiert.

Workshop der 8e zu Fluchtgründen, Rettung und Asyl

An unserem Projekttag zu dem Thema Krieg und Frieden haben wir uns hauptsächlich mit den Unterthemen Flucht und Migration mithilfe einer externen Moderatorin beschäftigt. Begonnen haben wir mit einem Spiel, indem wir herausgefunden haben, wo unsere Wurzeln liegen. Dies hat uns dabei geholfen eine Mindmap zum Thema Flucht zu erstellen, wobei wir unsere Gedanken teilen konnten.

Im grünen Klassenzimmer durften wir überlegen, wie eigentlich die Weltbevölkerung und die finanziellen Möglichkeiten auf die verschiedenen Kontinente verteilt sind. Nach der folgenden Aufgabe, in der wir besprochen haben, wo eigentlich die meisten Menschen hin flüchten, haben wir alle auf Europa getippt, jedoch wurde uns überraschender Weise mitgeteilt, dass dies nicht der Wahrheit entspricht und die meisten Menschen innerhalb von Afrika und Asien flüchten. Anschließend durften wir in kleinen Gruppen über das Asylgesetz/—Verfahren und die anerkannten Fluchtgründe nachdenken und diskutieren. Dabei haben wir herausgefunden, dass es Sinn machen würde neue Gründe in dieses Gesetz (z.B. Klimaflüchtlinge) aufzunehmen. Während der folgenden Minuten haben wir uns als letztes noch mit Fluchtgründen und Rettungen auf dem Meer beschäftigt. 

Aus dem Workshop haben wir mitgenommen, dass viele europäische Länder Flüchtlinge an den Grenzen nicht so behandeln, wie wir es vermuteten. Mit der Ergänzung der Mindmap haben wir viele neue Aspekte über die Flucht dazu gelernt.

Uns hat der Workshop gut gefallen und wir finden, dass Lernen und Spiele sehr gut kombiniert wurden. 

Kinder und Jugendhaus Immenweg

Am Projekttag besuchte die Klasse 9E das Jugend- und Kulturzentrum Immenweg. Dort setzten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit dem Thema „Krieg und Frieden“ auseinander und verarbeiteten ihre Gedanken und Eindrücke in eigenen Texten.
In kleinen Gruppen entstanden dabei vier unterschiedliche Songs, die verschiedene Perspektiven und Stimmungen zum Thema widerspiegeln. Mit Unterstützung vor Ort durch Herrn Hartung wurden die Songs im Tonstudio des Jugendzentrums aufgenommen. Die Schülerinnen und Schüler erhielten so die Möglichkeit, kreative Prozesse aktiv mitzugestalten – vom Schreiben der Texte über das Einüben bis hin zur Aufnahme.
Der Projekttag bot einen abwechslungsreichen Rahmen, um sich mit einem wichtigen Thema auseinanderzusetzen und gleichzeitig eigene Fähigkeiten im musikalisch-kreativen Bereich auszuprobieren und weiterzuentwickeln.

Auf den Spuren von Ruth Schönthals

Anlässlich des 80. Jahrestages veranstaltete der Geschichtsfachbereich unserer Schule einen Projekttag, den wir, die Klasse 10b mit unseren Musik- und Geschichtslehrerinnen, Frau Dr. Funk und Frau Sill, als einen besonderen Exkursionstag erlebten. Unsere Klasse hat es sich zur Aufgabe gesetzt, 4 Stolpersteine für die Familie Schönthal zu verlegen. Ruth Schönthal ist eine bekannte Pianistin und Komponistin, die vor allem als Erwachsene in den USA Karriere machte, ihre Kindheit bis zu ihrer Flucht aber in Berlin verlebte. Für sie, ihren Bruder und ihre Eltern sollen im Herbst 4 Stolpersteine verlegt werden.

Zu diesem Zweck wollten wir an unserem Exkursionstag Lebensstationen von Ruth Schönthal und ihrer Familie in Berlin aufsuchen. Im Vorfeld haben wir uns intensiv mit der Biographie von Ruth als Kind im Nationalsozialismus in Berlin, ihrer Flucht und ausgewählten Stationen ihres Exils wie auch ihrer Leidenschaft für die Musik – von ihrer anfänglichen Förderung am Stern’schen Konservatorium in Berlin über ihr Studium in New York bis zu ihrem Karrierebeginn in den USA – auseinandergesetzt.

Ziel der Exkursion war nun, Schauplätze aufzusuchen sowie eine geeignete Stelle für die Verlegung der 4 Stolpersteine zu finden. Eine Gruppe unserer Klasse hat im Vorfeld den Ablauf der Exkursion eigenständig geplant und leitete diese nun an.

Aufgeregt trafen wir uns morgens auf dem S-Bahnsteig in Steglitz und fuhren zur Oranienburgerstr. 37, wo Ruth Schönthals Familie bis zu ihrem Zwangsumzug nach Charlottenburg lebte. Ein imposanter Altbau mit stuckverzierter Fassade empfing uns. Nachdem sich unser Staunen über den Wohnort gelegt hatte, beratschlagten wir, wo wir die Stolpersteine verlegen sollten. Wo würden sie den Fußgängern am ehesten auffallen? Welcher Anordnung der 4 Steine hielten wir für ratsam? Ein Mitschüler hatte extra Hammer, Meißel und Nägel mitgebracht, sodass wir bald zur Tat schritten und Bodenproben nahmen. Schnell merkten wir, welche Teile des Bürgersteiges zu hart für eine Verlegung waren und an welchen wir dagegen besser graben konnten.

Ein willkommener Zufall ermöglichte es uns, das Haus zu betreten, sodass wir nicht nur den prächtigen Aufgang mit goldenem Leuchter, Marmorfliesen und den begrünten Innenhof besichtigen konnten, sondern auch in den ersten Stock gelangten, wo die Familie Schönthal ursprünglich wohnte.

Auf unserem weiteren Weg zur Wielandstraße 18, dem 2. Wohnort der Familie, führte uns unser Exkursionsteam anschließend zunächst an weiteren Stolpersteinen vorbei, die für Personen verlegt wurden, die als Kommunist, Sinti und Roma oder wegen ihrer Homosexualität verfolgt wurden. In diesem Zusammenhang kamen wir außerdem an dem Sammelplatz für Juden, die deportiert werden sollten, vorbei, der sich gegenüber dem jüdischen Friedhofs befindet, wie auch an der Synagoge und dem sogenannten „missing house“ – einem Haus, in dem viele jüdische Familien wohnten, bis sie deportiert wurden. Das Haus wurde während des Krieges zerstört, die Baulücke blieb. Tafeln an den Fassaden der beiden Häuser, die die Baulücke einrahmen, geben die Namen der Familien wieder, sodass die Lücke ein Hinweis auf Zerstörung und Verlust darstellt.

Bevor wir in den Bus stiegen, um nach Charlottenburg zu fahren, suchten wir noch die Ruine der Alten Philharmonie auf und gingen am Stern’schen Konservatorium vorbei, wo Ruth Klavier lernte, 1935 aber entlassen wurde und bis zu ihrer Flucht dann Privatunterricht nahm.

Die Busfahrt führte uns anschaulich den Wechsel der Bezirke vor Augen, bis wir vor dem 2. Wohnort der Familie Schönthal standen. Eine Gedenktafel an der Fassade wies uns zudem auf die besondere Rolle des Hausmeisters Otto Jogmin hin, der vielen Juden eine Flucht ermöglichte. Er gab zum einen in dem von ihm geführten Hausregister die Kennzeichnung als Jude nicht an; zum anderen vertuschte er den Auszug von Familien, indem er andere Juden in den leerstehenden Räumen wohnen ließ. Zudem organisierte er zusätzliche Lebensmittel oder Medizin und rettete mit seinem mutigen Widerstand vielen das Leben.

Beeindruckt von unserem Ausflug traten wir den Rückweg an, stolz, Teil des Stolperstein-Projektes zu sein.

Wie wollen wir in unserer Welt leben?